Mit der ersten Säule des europäischen Chip-Gesetzes wird die Initiative „Chips für Europa“ eingeführt, mit der der Aufbau technologischer Kapazitäten und die Innovation in der Union unterstützt werden sollen, indem die Kluft zwischen den fortgeschrittenen Forschungs- und Innovationsfähigkeiten der Union und ihrer industriellen Nutzung überbrückt wird.
Zu diesem Zweck verfolgt die Initiative „Chips für Europa“ die folgenden fünf operativen Ziele:
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Einrichten einer Design-Plattform
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Verbesserung bestehender und Entwicklung neuer fortschrittlicher Pilotanlagen
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Aufbau von Kapazitäten zur Beschleunigung der Entwicklung von Quantenchips und zugehörigen Halbleitertechnologien
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Aufbau eines Netzes von Kompetenzzentren in der gesamten Union
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Einrichtung eines Chip-Fonds zur Erleichterung des Zugangs zu Fremdfinanzierung und Eigenkapital, insbesondere für Start-ups, Scale-ups, KMU und kleine Midcap-Unternehmen
Mit Ausnahme des Chip-Fonds (der vom Europäischen Innovationsrat und InvestEU umgesetzt wird) wird die Initiative hauptsächlich über das Gemeinsame Unternehmen für Chips durchgeführt, das früher als Gemeinsames Unternehmen für digitale Schlüsseltechnologien bekannt war.
Die Initiative wird durch Mittel aus den Programmen „Horizont Europa“ und „Digitales Europa“ unterstützt.
Überblick über die Initiative „Chips für Europa“

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Designplattform
Bei der im Chip-Gesetz vorgeschlagenen Designplattform handelt es sich um eine Cloud-basierte virtuelle Umgebung, die in der gesamten Union zur Verfügung gestellt werden soll und eine breite Palette von Design-Einrichtungen umfasst, von IP-Bibliotheken bis hin zu Electronic Design Automation (EDA)-Tools sowie Support-Services. Die Plattform wird offen, diskriminierungsfrei und transparent zugänglich sein. Sie wird eine breite Zusammenarbeit zwischen den Nutzern und den wichtigsten Akteuren des Ökosystems anregen und die Chipdesign-Kapazität Europas stärken.
Pilotlinien
Die Initiative „Chips für Europa“ umfasst eine Reihe von Pilotanlagen für die Entwicklung, Erprobung und Erprobung von Verfahren sowie für die Kleinproduktion. Diese werden als Plattform für europäische Forschung und Entwicklung mit industrieller Perspektive dienen, um die Lücke vom Labor zur Fabrik zu schließen.
Eine nicht erschöpfende Liste von drei Pilotlinienbereichen von strategischer Bedeutung für Europa wurde bereits ermittelt:
- Sub-2nm GAA Prozesstechnologieentwicklung
- FD-SOI-Technologie bei 10 nm und darunter
- Heterogene Integration
Quantenchips und zugehörige Halbleitertechnologien
Die Initiative „Chips für Europa“ wird sich auch auf die spezifischen Bedürfnisse der künftigen Generation von Informationsverarbeitungskomponenten konzentrieren, die nicht-klassische Prinzipien nutzen, insbesondere Chips, die Quanteneffekte (d. h. Quantenchips) nutzen.
Insbesondere wird die Initiative die Entwicklung von Designbibliotheken für Quantenchips, neue oder bestehende Pilotlinien, Reinräume und Gießereien für die Prototypierung und Herstellung von Quantenchips sowie Einrichtungen für die Erprobung und Validierung fortschrittlicher Quantenchips, die von den Pilotlinien hergestellt werden, unterstützen.
Kompetenzzentren und Kompetenzen

Kompetenzzentren für Halbleiter spielen bei der Initiative „Chips für Europa“ eine wesentliche Rolle. Die Zentren werden Zugang zu technischem Fachwissen und Experimenten auf dem Gebiet der Halbleiter bieten und Unternehmen, insbesondere KMU, dabei helfen, Designfähigkeiten anzugehen und zu verbessern und Fähigkeiten zu entwickeln. Kompetenzzentren werden Dienstleistungen für Halbleiterakteure, einschließlich Start-ups und KMU, erbringen.
Beispiele hierfür sind:
- Erleichterung des Zugangs zu den Pilotanlagen und zur Konstruktionsplattform,
- Bereitstellung von Schulungen und Kompetenzentwicklung, Unterstützung bei der Suche nach Investoren,
- die relevanten Vertikalen zu erreichen.
Die Dienstleistungen sollten offen, transparent und diskriminierungsfrei erbracht werden. Jedes Kompetenzzentrum sollte sich mit dem europäischen Netz der Kompetenzzentren für Halbleiter verbinden und Teil dieses Netzes sein und als Zugangspunkt zu anderen Knoten des Netzes fungieren.
Um die Kompetenzen in der Halbleiterindustrie zu stärken, zielt die Initiative „Chips für Europa“ darauf ab,
- Erhöhung der Sichtbarkeit und Attraktivität des Halbleitersektors
- Unterstützung des Aufbaus von Hochschul- und Berufsausbildungsnetzen
Chip-Fonds
Um ein florierendes Halbleiter-Ökosystem zu entwickeln, ist ein leichterer Zugang zu Finanzmitteln und Investitionsmöglichkeiten für KMU erforderlich. Zu diesem Zweck wird mit der Initiative „Chips für Europa“ der Chip-Fonds eingerichtet, um den Zugang zu Fremdfinanzierung und Eigenkapital, insbesondere für Start-ups, Scale-ups, KMU und kleine Midcap-Unternehmen in der Halbleiter-Wertschöpfungskette, durch eine Mischfinanzierungsfazilität im Rahmen des Fonds „InvestEU“ und über den Europäischen Innovationsrat zu erleichtern.
Hauptinhalt des Chip-Gesetzes

Das europäische Chip-Gesetz wird die technologische Souveränität, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz...